KI und Fakten?

KI und Fakten?

Die Bildung ist durch die schnellen Entwicklungen der generativen “Künstlichen Intelligenz” (KI) im Internet gefordert. Oft durch die Geschwindigkeit der Produkte und Softwareversionen überfordert. Die Schlacht unter den grossen Internetfirmen um die Vorherrschaft  dieses neuen Geschäftsmodells ist entbrannt. Obwohl bereits die Empfehlungs-Algorithmen in sozialen Netzwerken oder in der Online-Werbung vorhanden waren, bedeutet die generative KI einen Wendepunkt. “Wir beobachten hier die Live-Eskalation des größten Kampfes um Marktanteile, den wir seit Erfindung des Internets beobachten konnten.” (* Miriam Meckel, Linkedin 24.8.23)

Empfehlen kann ich ein Kurzvideo von iMOOX, welches nicht bildungsspezifische KI-Anwendungsbeispiele für die Erwachsenenbildung und beim selbständigen Lernen auf den Punkt bringt: https://www.youtube.com/watch?v=66sAklJQLEE
“iMooX ist die österreichische Bildungsplattform. Es gibt keine versteckten Kosten – alle Angebote auf iMooX sind kostenlos und für alle frei zugänglich.” Der Unterricht kann dadurch spannender gemacht werden.

Meta (mit Facebook, Instagramm, Whatsup) hat ein Sprachmodell mit dem Namen Llama (Large Language Modell Meta AI) veröffentlicht. Die Konkurrenten in den USA und in China sind sehr aktiv in der Entwicklung dieser Werkzeuge. Das generative KI-Modell von Meta, das frei benutzbar ist (Open Source),  kann von vielen Gruppierungen zur Erstellung von Chatbots gebraucht oder missbraucht werden. Microsoft bewirbt sein eigenes Modell Chat GPT (https://openai.com/chatgpt) an einer Entwicklerkonferenz und wird es in seine bekannten Produkte einbauen. Entwickler erhalten die Möglichkeit, für bestimmte Aufgaben maßgeschneiderte Software-Bots, sogenannte GPTs, zu programmieren. Diese könnten zum Beispiel weitgehend eigenständig Schulaufgaben lösen, Flüge buchen, beim Einrichten von Druckern helfen oder sogar beim kreativen Schreiben beraten. Wichtig ist, dass auch in Zukunft kleineren Firmen und Startups eine Chance für eigene Produkte erhalten.

Google Gemini wird im Dezember 2023 vorgestellt und stellt ein universelles KI-Modell vor, das von Grund auf für die nahtlose Verarbeitung verschiedener Eingaben ausgelegt ist: Text, Code, Audio, Bilder und Video. Google plant die Veröffentlichung von drei Versionen von Gemini – Ultra für komplexe Aufgaben, Pro für breit gefächerte Anwendungen und Nano für die Effizienz auf dem Gerät, um verschiedene Anforderungen von Entwicklern und Unternehmen zu erfüllen. Google Gemini schneide als Sprachmodell besser ab als GPT-4 verspricht die Firma, auch in den Aufgaben wie Mathematik, Codierung und allgemeine Fähigkeiten.

Es gibt eine Schweizer Version von Chat GPT, die sich www.alpineai.ch nennt. Das Centre for Artificial Intelligence der ZHAW ist gemeinsam mit KI-Laboren der ETH Zürich, privaten u. öffentlichen Universitäten an der Entwicklung beteiligt. Ein sicherer Zugang soll mit der Anonymisierung der Anfragen eine grössere Privatheit bieten. Das SwissGPT ist in einem ersten Schritt für Firmen geeignet, die die Historie eines Kunden oder die Quartalszahlen zusammenfassen lassen. Auch eine KI-gestütze Beantwortung von E-Mails soll möglich sein. Das SwissGPT soll EU-kompatibel sein, die Einhaltung von Urheberrechten und den ökologischen Fussabdruck beachten.
Griffige Regeln für alle Modelle von “Künstlicher Intelligenz” sind gefragt. Die Behörden in den USA und in der EU haben das Thema auf der Prioritätenliste. Sie wollen bald Regeln zum Umgang mit den Unmengen von gesammelten Daten aus dem Internet einführen. Ob sie schnell genug entscheiden können?

Die Mozilla Foundation weiss wie schnell sich die Internetsuche im Moment verändert. Es braucht diese Alternative auch von mozilla.ai., “a startup – and community – building trustworthy and open source AI.”

Was heisst das für die Bildung und für die Lernenden?

Bei meinem Post im Juni 2023 war ich offener zum Thema KI und habe die vielen Möglichkeiten ansatzweise beleuchtet.
https://muellerkaelin.ch/wp-admin/post.php?post=8134&action=edit

Heute sehe ich fassbare Hinweise zur dunkleren Seite von KI. Junge und ältere Lernende befinden sich unter konstantem Informationsdruck. Wo und wer liefert seriöse Informationen in der Wildnis des Internets mit KI?
Viele Bildungsinstitutionen sind nicht erst seit der Corona-Zeit gute Kunden von Microsoft (Teams, Word, Excel, Outlook), Apple und Meta. Die dort erfassten Daten werden von ChatGPT weiterverwendet. Sam Altman, CEO von Open AI, warnte im Mai 2023 vor dem US Senat vor der Gefahren. Er mischt allerdings selber mit seiner eigenen Firma im Daten-Geschäft tüchtig mit.

Die Hauptgefahren für den Bildungsbereich sehe ich bei

– der wirtschaftlichen Vormachtsstellung einiger grosser internationaler Konzerne, die den Bildungsmarkt mit ihren AI-Produkten kontrollieren und steuern können.
– den intransparenten Datengrundlagen, auf welchen die Resultate der AI beruhen. Falschinformationen und Diskriminierungen müssen durch OpenSource Projekte eingedämmt werden.
– der Manipulierbarkeit der Datengrundlagen (inkl. Hacking), welche gleichzeitig enorme materielle Ressourcen an Servern und Elektrizität verbrauchen.
– der Entmündigung oder Demotivation der stärker gesteuerten Anwender, da AI-Werkzeuge schnellere Resultate und präzisere Inhalte generieren können als die Lernenden.

Lohnt sich das Lernen ohne KI und wenn ja, in welcher Art und Weise?
Ein kritischer Ansatz, das Benutzen von Open Source KI-Programmen, das Hinterfragen der generierten Lösungen, wird wichtiger denn je.
Wir werden weniger klicken und weniger klassisch surfen, Informationen kommen direkt gebündelt zu uns über KI.

Es lebe das Lernen mit vertrauenswürdigen und gut gesicherten Lerntechnologien in einer menschenfreundlichen Umsetzung. Eine neue Utopie?

* https://www.linkedin.com/pulse/modelle-die-sich-nicht-benehmen-dr-miriam-meckel/
** https://www.handelsblatt.com/video/politik/kuenstliche-intelligenz-openai-chef-altman-warnt-us-senat-vor-erheblichen-schaeden-durch-ki/29158020.html

Zum Schluss: Dieser Blogbeitrag wurde von Eva Müller-Kälin und nicht von einem KI-Anwendung geschrieben.