Wir sind was wir erinnern

Wir sind was wir erinnern.
Das macht einen wichtigen Teil unserer Persönlichkeit aus.

In unserem Tagesablauf ist Zerstreuung das grösste Problem für das Gedächtnis. Eigentlich wissen wir das alle. Trotzdem braucht es immer wieder eine bewusste Auseinandersetzung mit unserem täglichen Verhalten.
Geht es Ihnen manchmal so, dass Sie bisher bekannte Vor- oder Nachnamen, Strassennamen, Passwörter oder Einkaufslisten nicht mehr behalten können? Viele unserer Gedächtnisprobleme sind Aufmerksamkeitsprobleme.

Wie können wir unser Arbeitsgedächtnis verbessern? Dieses steht zwischen sofortiger Wiederholung und Langzeitgedächtnis.
Den “Arbeitsspeicher” unseres Gedächtnisses können wir täglich mit einfachen Aufgaben trainieren und bis ins hohe Alter erhalten und verbessern.
Kreatives Denken, technologische Einflüsse, Identitätsfragen sind dabei wichtig. Konzentration und das Erreichen von Zielen gehören dazu.

Es gibt einfache und bekannte Tipps unser Arbeitsgedächtnis zu verbessern. Wir beachten diese im Alltag immer weniger.

  1. Konzentration ist der wichtigste Tipp

Wenn wir verschiedene Dinge miteinander erledigen wollen, zerstreut sind, dann schadet das unserem Gedächtnis. Multitasking ist keine gute Strategie für ein besseres Gedächtnis. Das schnelle Bearbeiten verschiedener Aufgaben wird heute mit digitalen Geräten  immer mehr versucht.

  1. Das Visualisieren von Informationen
    hilft beim Erinnern, sei es bei einem Namen oder bei ganzen Informationsblöcken.
  2. Tägliche Gedächtnisübungen helfen dem Gedächtnis.
    Schreiben Sie Checklisten im Büro, zum Einkaufen, erinnern Sie sich an ein Rezept. Schalten Sie das GPS aus und versuchen Sie sich den Weg zum nächsten Ziel vorzustellen. Das sind einfache Übungen, die helfen das Gedächtnis zu verbessern, die 3d-Wirklichkeit besser wahrzunehmen. Schreiben Sie die Namen aller aktuellen Bundesräte auf einen Zettel und versuchen Sie sich daran zu erinnern. Versuchen Sie die Liste zu vergrössern und stellen Sie Ihr eigenes Quiz zusammen. Machen Sie Spiele mit andern, die ein Erinnerungsvermögen verlangen (Jassen, Bridge, Schach).
  3. Unsere Stimmung
    spielt eine grosse Rolle bei unserer Gedächtnisleistung. Depressionen verringern unsere Gedächtnisleistungen stark. Der Hippocampus (Memory Entry Center) und die Amygdala (Teil des Hirns, das unsere Emotionen und unser emotionales Verhalten steuert) werden beeinträchtigt, wir erinnern v.a. traurige Dinge. Beispiel: Welchen Film habe ich zuletzt gesehen?
  4. Lesen Sie mehr ganze Bücher  im Zusammenhang, konsumieren Sie weniger Informationen online und offline. Lesen erfordert mehr Aufmerksamkeit für den Text, das Erinnern der Personen, Orte und Geschehnisse, das Durchhalten bis zu Buchende.

Achtung “Gedächtnissünden”

  • Sich von Informationen und Bildern auf dem Handy ablenken lassen. Das zerstreut uns, verringert unsere Aufmerksamkeit und damit auch unsere Gedächtnisleistung.
  • Zuviele Informationen auf dem Handy ablegen, ohne sie wirklich gelesen, verstanden und erinnern können.
    Lieber selber Informationen aufschreiben, visualisieren und wieder abrufen.

Literatur: Dr. Restak Richard, Neurologe, The Complete Guide to Memory, 2022
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