Lernen neu denken

Lernen neu denken. Das Hagener Manifest zu New Learning ist nach 2 Jahren Pandemie aktueller denn je.

“Wie wollen, wie können, wie müssen wir zukünftig lernen?

Der digitale Wandel transformiert Gesellschaft und Arbeitswelt tiefgreifend. Im Bildungssystem, in der Bildungspolitik und in der Gesellschaft fehlen jedoch ein angemessenes Verständnis dafür, wie die Digitalisierung das Lernen von Grund auf verändert hat – und weiter verändern wird. Schon seit Jahren fordern Bildungsexpert/innen:
Unsere Vorstellung vom Lernen, unser Lernbegriff muss sich wandeln.
Wir halten es deshalb für überfällig, ein grundlegend neues Verständnis vom Lernen zu entwickeln.”

 

(Logo Hagener Manifest)

40 Bildungsforschende unterzeichneten ein Manifest mit 12 Thesen zum neuen Lernen. Ganz neu sind diese Forderungen nicht, die Erwachsenenbildung arbeitet schon seit vielen Jahren in diese Richtung. Dabei stehen folgende Forderungen im Fokus:

  • den radikalen Perspektivwechsel weg vom Lehrenden hin zum Lernenden: Das neue Lernen – New Learning – brauche “persönliche Lernbegleitung und adaptive Lernumgebungen, die sich der Individualität und Diversität der Lernenden anpassen”.
    Hier gibt es auch nach der Pandemie noch viel Nachholbedarf. Die Technik kann es nicht einfach mit AI-KI richten.
  • die digitale Ausstattung von Schulen und Hochschulen: Laptops und Smartphones, Videoanwendungen, Tools für kollaboratives Arbeiten, Lern-Apps usw.
    HIer haben die Corona-Massnahmen einen grossen Fortschritt in der Ausstattung von vielen Bildungsträgern gebracht.
  • eine deutlich verbesserte berufsbegleitende Weiterbildung für Lehrende: “Wir müssen uns mit neuen Formen des Lernens vertraut machen.” Lehrkräfte bräuchten “die Möglichkeit und Bereitschaft”, lebenslang zu lernen.
    “Lerning by doing” war seit 2020 oft die Leitlinie in allen Bildungsstufen. Viele Online-Kurse und Videokonferenzen zu neuen tools haben trotzdem geholfen.
  • – die intensivere Zusammenarbeit aller Ebenen des Staates (in der Schweiz Bund, Kantone, Gemeinden).

Auch wenn immer größere Anteile des Unterrichts in Zukunft digital stattfinden, bedeute dies jedoch nicht, “dass wir uns vom persönlichen Miteinander und von bewährten Präsenzformaten verabschieden”.

Auf alle Fälle können sich die verschiedenen Bildungsträger eigene überprüfbare Ziele zu diesen Thesen setzen. Der digitale Bildungsmarkt arbeitet fleissig an neuen Produkten. Einerseits werden immer mehr kostenpflichtige Kurse von Firmen im IT-Bereich angeboten.
Nach wie vor lassen sich auch kostenlosen Kurse bei den Volkshochschulen und öffentlichen Weiterbildungsträgern finden.

Präambel Hagener Manifest:
https://www.fernuni-hagen.de/universitaet/hagener-manifest/das-hagener-manifest.shtml