Anders arbeiten – aber wie?

Wir sind in einer beschleunigten Neuorganisation der Arbeitswelt. Schon Kinder und Jugendliche arbeiten am Computer zuhause. Ihre Eltern ebenso.
Es kann eng werden, wenn nur 1 Laptop und wenig Freiraum im Haushalt vorhanden sind.

Dennoch helfen die neuen Arbeits-Spielregeln den homeoffice-Alltag leichter zu gestalten:

1. Ich bestimme selber wann mein Arbeitsalltag anfängt und wieder aufhört.
Mein Arbeitgeber interessiert nicht ob ich zuerst Gymnastik mache oder bereits um 5 Uhr am Internet arbeite.
Wichtig ist, dass die Arbeit rechtzeitig und richtig erledigt wird.

2. Pausen kann ich selber planen.
Wichtig ist, dass ich mich mit meinen KollegInnen abspreche und Termine einhalte. Mit den entsprechenden digitalen tools lässt sich das leichter einrichten.

3. Von wo ich arbeite ist unwichtig. Ich kann im Coworking-Space, im Kaffee, im Zug oder in der Bibliothek arbeiten, auch zuhause.
Ich kann auch in einem anderen Land sein für eine bestimmte Zeit und von dort meine Arbeit ausführen. Wichtig ist, dass ich einen guten Internetanschluss habe und mich die Arbeitsumgebung inspiriert.

4. Es ist nicht egal wie es mir geht.
Wichtig ist, dass mein Arbeit-oder Auftraggeber periodisch nachfragt wie es läuft.
Ich reflektiere dazu selber was ich für mich und meine Arbeitsfähigkeit tun kann.

Nicht vergessen: Neue Routinen und Verhaltensweisen müssen gepflegt und angepasst werden.

 

Homeoffice braucht klare Regeln IAB 2020
https://www.muellerkaelin.ch/anders-arbeiten/

Und zur Nachlese einen Auszug aus dem Newsletter einer Redaktorin des Filmfestivals Zürich – da kann ich nur noch staunen über die digitalen Abhängigkeiten. Es scheint mir, dass “neues Arbeiten” einen starken Suchtfaktor mit sich bringt.

“Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde
Seitdem wir im Homeoffice arbeiten, ist mir nochmal bewusster geworden, wie viel Zeit ich vor verschiedenen Bildschirmen verbringe. Am Morgen beginne ich die Arbeit am 24-Zoll-Monitor, nach der Arbeit scrolle ich auf dem Sofa hängend durch die Nachrichten auf einem Tablet und abends lande ich im Bett – mit müden Augen auf meinem Smartphone. Kommt das noch jemandem bekannt vor?

Man sollte mehr in die Natur gehen, mehr in die Ferne schauen und sich mehr bewegen, hört man gerade in diesen Zeiten häufig. Immerhin fahre ich mit dem Velo ins Kino, was ich übrigens sehr empfehlen kann (auch, um den anderen maskierten Smartphone-Zombies im ÖV auszuweichen).

Mit dem Kinostart von unserem letztjährigen Wettbewerbsfilm SWEAT kommen gleich zwei Themen zur Sprache, die mich beschäftigen: Das Kleben am Bildschirm und die Bewegung. In diesem Fall ist es so, dass die Protagonistin Sylwia als Fitness-Influencerin praktisch rastlos in Bewegung ist, nur um dann wieder auf einem Bildschirm zu checken, welche Reaktionen sie auf ihren Social-Media-Kanälen bekommt. Ein spannendes Thema und ein sehr sehenswerter Film, für den man einmal sein Smartphone beiseite lassen und sich vor die Kinoleinwand setzen sollte.”
(Quelle: Marey Weingart, Leitung Redaktion ZFF 2021)